Feuerwehrsymposium 2020 des Kreisfeuerwehrverbandes Berchtesgadener Land

Das Feuerwehrsymposium 2020 des Kreisfeuerwehrverbandes Berchtesgadener Land e.V. findet am 18.01.2020 im Poststall in Teisendorf statt. Beginn ist um 09:00 Uhr, Ende gegen 16:00 Uhr. Nachfolgend erhalten Sie Informationen zu Themen, Referenten und Preis des Symposiums. Ebenso besteht die Möglichkeit Ihre Anmeldung direkt über unser Buchungssystem durchzuführen. Wir freuen uns auf Sie!

Themen und Referenten des Feuerwehrsymposiums 2020:
 

Holzhäuser
Peter Bachmeier, Leitender Branddirektor Berufsfeuerwehr München

Holzhäuser sind „in“, sogar mehrgeschossige Bauten bis zur Kategorie Hochhäuser sind mancherorts geplant und inzwischen teilweise auch schon verwirklicht. Die Vorteile, die dazu immer wieder genannt werden: Holz ist ein natürlicher Rohstoff, nachwachsend und dies mindestens klimaneutral, leicht zu verarbeiten, ein einheimischer Rohstoff, außerdem altbewährt und vom Wohnklima und vom Wohlfühleffekt her gesehen im Moment ganz besonders hoch im Kurs stehend.

Holz hat aber auch zumindest einen Nachteil, der die Feuerwehren bzw. deren Arbeit beeinflussen kann, denn Holz ist bekanntlich gleichzeitig auch ein sehr guter Brennstoff. Bedeutet übersetzt: Sollte es in einem solchen Gebäude brennen, ist die Gefahr der Ausbreitung des Feuers und die Gefährdungslage für Bewohner eine ganz andere, als wenn dasselbe Gebäude aus einem nicht brennbaren Baustoff errichtet worden wäre.

Diese Weisheiten sind natürlich nichts neues, die großen Stadtbrände im Mittelalter wurden unter anderem sicher dadurch begünstigt, weil damals sehr oft Holz als Baustoff verwendet wurde. Nicht brennbare Baustoffe wie Beton, Ziegel, Stahl und Glas waren nicht so der Standard wie heute. Mit der Einführung dieser modernen Baustoffe hatten es die Feuerwehren tatsächlich sehr viel leichter die Brandausbreitung einzudämmen bzw. frühzeitig aufzuhalten. Holz wurde in der Folge als Baumaterial zurückgedrängt und war für manche Gebäude eben aus Gründen des Brandschutzes teilweise sogar verboten.

In unseren aktuell sehr „grünen“ Zeiten wurde bzw. wird das Bauen mit Holz aber wieder sehr modern und in Folge werden auch die Feuerwehren faktisch wieder vor altbekannte für manche aber auch neue oder vergessene Probleme gestellt. Der Leitende Branddirektor Peter Bachmeier ist bei der Berufsfeuerwehr München Chef des sogenannten „vorbeugenden Brandschutzes“ (VB), als solcher sehr stark in dem Thema eingebunden und wird unter anderem an Hand eines konkreten Einsatzbeispiels Erfahrungen und Hinweise geben, wie am besten mit dem Thema umgegangen werden soll.
 

Einrichtungen des Vorbeugenden Brandschutzes
Johannes Förster, Bachelor of engineering, Berufsfeuerwehr München

Bachelor of engineering Johannes Förster ist erfahrener Zugführer, ebenfalls bei der Berufsfeuerwehr München, ist nebenbei als anerkannter Brandschutzgutachter tätig und lehrt das Thema auch beim Lehrgang für gehobene Feuerwehrführungskräfte an der staatlichen Feuerwehrschule in Geretsried. Ein Mann aus der Praxis also, der sehr gut die Thematik „vorbeugender Brandschutz im abwehrenden Brandschutz“ rüberbringen kann.

Konkret geht es darum, die inzwischen oftmals vorhandenen Maßnahmen und Einrichtungen die der „VB“ vorgeschlagen und durchgesetzt hat, auch im Ernstfall richtig anzuwenden. Auch außerhalb der Großstadt gibt es natürlich diese geforderten Brandschutztüren, trockene oder nasse Steigleitungen, Wandhydranten, automatische Warneinrichtungen, Rauch- und Wärmeabzuganlagen, Sprinkleranlagen usw., diese muss man dann aber auch nutzen um als Feuerwehr dann wirklich einen Vorteil daraus ziehen zu können. Herr Förster kann zu der Thematik sicher den einen oder anderen hilfreichen Hinweis geben, der uns in Zukunft das Leben noch leichter machen wird.
 

PSNV
Matthias Holzbauer, Kreisbrandinspektor im Landkreis Ebersberg und Fachbereichsleiter des Fachbereichs PSNV, Feuerwehr, Seelsorge im Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern und im Landesfeuerwehrverband Bayern

PSNV, KIT, CISM-Team, PSNV-B, PSNV-E, Peer, Nachsorgeteam und viele weitere Begriffe haben wir alle schon gehört – aber auch verstanden?

Wann ist ein Einsatz belastend? Wie erkenne ich überhaupt, dass gerade dieser Einsatz für mich belastend war? Hat dieser Einsatz meinen Kameraden, meine Kameradin belastet? Wann muss ich mich als Einsatzleiter/Kommandant vorsorglich um meine Mannschaft kümmern? Brauchen wir ein Debriefing? Schon wieder ein Fachbegriff bei dem ich mir nicht ganz sicher bin, was er eigentlich bedeutet.

All diese Fragen wird uns Matthias Holzbauer in seiner kurzweiligen Art beantworten. Aber er wird uns auch anregen, etwas mehr auf uns selbst und auf unsere Kameraden zu schauen. Die psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte soll ein selbstverständlicher Teil der ständigen Aus- und Fortbildung der Feuerwehrdienstleistenden werden.
 

Explosion bei Bayernoil in Vohburg
Armin Wiesbeck, Kreisbrandrat im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm

Am 01.09.2018 gegen 5:05 Uhr explodierte ein Teil der Raffinerie in Vohburg. Es entstand ein Großfeuer im Bereich der Treibstoffproduktion. Die Werksfeuerwehr übernahm die Schadensbekämpfung auf dem Raffineriegelände mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren und weiterer Werksfeuerwehren des Umlands. Hier ist das Spezialwissen der Werkfeuerwehr gefragt, da nur diese Spezialisten die spezifischen Gefahren vor Ort auf dem Werksgelände einschätzen können.

Neben dem Brandgeschehen auf dem Raffineriegelände lief ein Großeinsatz mit Katastrophenalarm. Weitere Explosionen und die Ausbreitung von gesundheitsgefährdenden Schadstoffwolken waren zu befürchten. Die Häuser von 1.800 Bewohnern mussten vorsorglich evakuiert werden. Die Einsatzleitung lag bei der Katastrophenschutzbehörde. Ein Örtlicher Einsatzleiter wurde bestellt. Zum Einsatz bei der Explosion bei Bayernoil in Vohburg und dem parallel laufenden Katastrophenschutzeinsatz wird uns der örtlich zuständige Kreisbrandrat Armin Wiesbeck berichten.
 

Brand im Lager eines Lebensmittel-Großhändlers
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hristof Grundner, Kreisbrandrat im Landkreis Traunstein

Bei einem Brand stellt die Rauchentwicklung die Feuerwehr oftmals vor größere Herausforderungen als das Feuer selbst. Kommt es dann noch in Lagerhallen mit Hochregallagern zu einem Brandereignis, wollen die Entrauchung und die damit verbundene Minimierung des Sachschadens sehr wohl durchdacht sein. Kreisbrandrat Christof Grundner berichtet von genau solch einem Brand. Im Hochregallager eines Lebensmittel-Großhändlers in Trostberg kam es zu einem Brand mit hohem Sachschaden, der vor allem hinsichtlich der Entrauchung des Gebäudes einen komplexen Feuerwehreinsatz zur Folge hatte.


Beginn und Veranstaltungsort:

Das Symposium beginnt am 18.01.2020 um 09:00 Uhr. Einlass ist ab 08:00 Uhr.
Veranstaltungsort ist der Poststall in Teisendorf, der unter folgender Adresse zu finden ist:
Poststraße 2 1/2 in 83317 Teisendorf


Preis und Anmeldung:

Die Teilnahme am Feuerwehrsymposium 2020 des Kreisfeuerwehrverbandes Berchtesgadener Land beträgt 50,00 € je Teilnehmer/in. Die Gebühr beinhaltet neben der Teilnahme am Symposium Tagungsgetränke, Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen. Die Gebühr ist vorab durch Überweisung auf das Konto des Kreisfeuerwehrverbandes zu entrichten. Nähere Informationen zur Bankverbindung erhalten Sie im Verlauf des Buchungsvorgangs.
Sollten die Teilnahmegebühren nicht vorab entrichtet werden, ist die Teilnahme am Feuerwehrsymposium nicht möglich. Achtung: Es zählt die Reihenfolge des Zahlungseingangs für die Teilnahmeberechtigung.

Das Symposium ist bereits ausgebucht - weitere Anmeldungen sind derzeit nicht mehr möglich. Dennoch bedanken wir uns für Interesse.