Über 200 Einsatzkräfte der Feuerwehr beim Fachsymposium des Kreisfeuerwehrverbandes Berchtesgadener Land

05.11.2024
Feuerwehr Symposium
Seit vielen Jahren veranstaltet der Kreisfeuerwehrverband Berchtesgadener Land ein Fachsymposium. Zahlreiche Feuerwehrkräfte aus dem Landkreis und auch drüber hinaus nutzen das Symposium gerne, um sich zu verschiedenen Feuerwehr-Fachthemen zu informieren und weiterzubilden. Erstmalig fand am ersten Novembersamstag das Feuerwehrsymposium in der Salzachhalle in Laufen statt.

Kreisbrandrat Josef Kaltner freute sich, mehr als 200 Teilnehmer zum Symposium und fachlichen Austausch begrüßen zu dürfen. Bürgermeister Hans Feil und Landrat Bernhard Kern brachten in ihren Grußworten ihre Wertschätzung der Arbeit der ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden zum Ausdruck und lobten den Kreisfeuerwehrverband Berchtesgadener Land für die Organisation der Veranstaltung.

Als erster Referent stand Brandamtsrat Felix Menzinger von der Berufsfeuerwehr mit seinem Vortrag „Lithium-Ionen-Batteriespeicher und E-Mobilität: Herausforderung für den vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz!?“ bereit. Fundiert betrachtete Menzinger die Schwierigkeiten aufs Tablett, die sich für die Feuerwehr aus modernen Lithium-Ionen-Batteriespeichern und der E-Mobilität im Gesamten ergeben. Neben Heimspeicheranlagen, über Großspeicher und Akku-Technik bis hin zu Elektrofahrzeugen zeigte der Münchner Feuerwehrmann die volle Bandbreite auf und gab wertvolle Tipps zum Vorgehen bei derartigen Einsatzlagen. Menzinger versäumte es auch nicht, zu vermeintlichen technischen Errungenschaften Stellung zu beziehen, die seitens der Feuerwehrgeräteindustrie als praktisches Hilfsmittel angepriesen werden, die bei der genauen Betrachtung jedoch auch erhebliche Risiken in sich bergen.

Benedict Hagenbusch, Oberbrandmeister bei der Berufsfeuerwehr Regensburg, begab sich im Anschluss auf die Bühne und referierte zur Brandbekämpfung in Silos. Einsätze dieser Art können der Feuerwehr in vielerlei Bereichen begegnen. Neben Silos im industriellen Bereich kommen solche auch in landwirtschaftlichen Betrieben vor. Zudem werden zunehmend auch Heizstoffe wie Pellets in Silos gelagert. Die Herausforderungen für die Feuerwehr bei der Brandbekämpfung ins Silos beschränken sich nicht nur auf die schlechte Zugänglichkeit zum Brandgut, sondern auch die Vermeidung einer Staubexplosion muss im Auge behalten werden. Hagenbusch ging auch auf alternative Löschmethoden ein, bei denen durch Inertisierung des Silos mit Stickstoff oder Kohlenstoffdioxid der Sauerstoff verdrängt und ein Brand dadurch gelöscht wird.

Mit dem Titel „Einrichtungen des vorbeugenden Brandschutzes als Mehrwert für die Feuerwehr“ zeigte als dritter Referent Oliver Majer, Brandamtsrat von der Berufsfeuerwehr München auf, welche in Gebäuden verbauten brandschutztechnischen Anlagen den Einsatz der Feuerwehr effektiv unterstützen können. Ausführlich erläuterte Majer die Vorteile von Rauchabzügen, die in den Treppenräumen von vielen Mehrfamilienhäusern oder auch in gewerblich genutzten Gebäuden verbaut sind. Durch Auslösung dieser Anlagen wir die Entrauchung der betroffenen Bereiche unterstützt und dadurch das Vorgehen der Feuerwehr zur Brandbekämpfung und Menschenrettung beschleunigt. Auch die Vorteile von Steigleitungen, die die einfache Förderung von Löschwasser in höher gelegene Stockwerke ermöglichen und Flächen für die Drehleiter als Rettungsgerät der Feuerwehr veranschaulichte Majer in seinem Vortrag.

Aus Regensburg von der dort befindlichen staatlichen Feuerwehrschule reiste Brandamtmann Marco Chromik an. Er stellte in seinem Vortrag „Tödlicher Unfall beim Einsatz einer Drehleiter - Was ist passiert und was können wir daraus lernen?“ den Spagat dar, in dem sich Führungskräfte der Feuerwehr oft befinden. Gilt es im Einsatz schnell zu handeln, darf durch den Einsatzleiter auch nicht die mögliche Folge des Handelns außer Acht gelassen werden. Anhand eines Einsatzes im mittelbayerischen Raum, bei dem eine zu rettende Person beim Einsatz der Drehleiter tödlich verunglückte, zeigte Chromik auf, welche Vorkehrungen im Rahmen der Vorplanung und Ausbildung der Feuerwehrkräfte getroffen werden sollten, um ein möglichst fehlerfreies Handeln im Einsatz sicherzustellen.

In seinen Abschlussworten bedankte sich Kreisbrandrat Josef Kaltner bei den vier Referenten für ihre ausführlichen und interessanten Vorträge, ehe er sich an die Symposiumsteilnehmer wandte: „Vielen Dank für euer Kommen und vielen Dank für eure Bereitschaft zur Fortbildung für den ehrenamtlichen Dienst am Nächsten.“

Text: KBM Michael Brandl
Fotos: KBI Anton Brandner und KBM Michael Brandl